Bei meinem dritten Besuch in der Volksschule Unterweitersdorf am 22. November wurde ich schon freudig von den Kindern im Garderobenraum begrüßt. Total schön für mich war es zu sehen, dass fast alle Schüler:innen ihre Glückstagebücher von unseren ersten beiden Terminen wieder mit hatten, und auch, wie sorgsam sie damit umgehen.
Die Glückstagebücher haben wir zum Start der Pilotprojektes eingeführt. Darin dürfen die Kinder ihre Gefühle mit Zeichnungen, Stickern, kleinen Texten völlig frei, kreativ und jede:r persönlich für sich festhalten. Und lernen auf diese Art und Weise eine Verbindung zu ihrer Innenwelt aufzubauen.
Gemeinsam beleuchten wir große Themen
Heute ging es um die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) – auf eine dem Alter der Kinder entsprechend angepasste Art und Weise. Dazu durften acht Kinder stellvertretend die acht Milliarden Menschen auf der Welt repräsentieren. Gemeinsam beleuchteten wird kindgerecht große Fragen wie: Wie viele Kinder auf dieser Welt haben Hunger? Wie viele Kinder auf dieser Welt haben sauberes Wasser zur Verfügung? und viele weitere.
Hintergrundinfo: Am 25. September 2015 wurde die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung von der Generalversammlung der Vereinten Nationen von allen 193 Mitgliedstaaten verabschiedet. Diese enthält die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung, welche soziale, ökologische und ökonomische Aspekte umfassen.
Es war mir bewusst, dass diese Themen für Volksschulkinder sehr anspruchsvoll sind. Und auch wenn die komplexen Zusammenhänge in diesem Alter schwer vorstellbar sind, zeigten sich die Kinder gleich sehr berührt: „Warum kann es nicht allen auf der Welt gleich gut gehen?“ Es kamen sofort Ideen und Impulse: „Wieso teilen denn die Menschen nicht, die so viel Geld haben? Wieso fällt Ihnen es so schwer, zu verzichten?“ Hier werden wir beim nächsten Mal noch tiefer einsteigen und anknüpfen…
Dieses Mal lud ich die Kinder noch ein, mit folgenden Impulsfragen ihre Gedanken im Glückstagebuch festzuhalten: In welcher Welt möchtest du leben? Was/wie kannst du in deinem Umfeld dazu beitragen?
Dabei sind ganz viele wunderbare Ideen entstanden, die grafisch, mit Stickern und kleinen Texten von den Schüler:innen untermalt wurden. Beispielsweise jene von einem achtjährigen Burschen, der meinte: „Ich würde in den Ländern, wo es kein sauberes Trinkwasser oder keine sanitären Einrichtungen gibt, ein Krankenhaus bauen. Dann kann ich den Menschen helfen, die durch das verschmutzte Trinkwasser krank werden.“
Mitzuerleben, wie ausgeprägt die Reflexionsfähigkeit und das Gespür gerade im Volksschulalter sind, sich und die eigenen Gefühle ausdrücken zu können und wie leicht die Kinder hier Zugang zu ihrer Innenwelt finden, ist für mich jedes einzelne Mal bereichernd, berührend und wertvoll.