Heute durfte ich die Mittelschule Schwertberg besuchen, und das Thema war die Wolf- und Giraffensprache. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, habe ich die Klasse in zwei Gruppen geteilt – und das hat sich als großer Vorteil erwiesen.
Durch die kleinere Gruppengröße trauten sich einige mehr zu sprechen, während sich andere direkter angesprochen fühlten. Dadurch entstanden viele wertvolle Gespräche und Momente des Nachdenkens.
Wie reagiert man, wenn jemand die eigene Mutter beleidigt?
Eine Situation, die viele Jugendliche bewegt, kam zur Sprache: Was tun, wenn jemand die eigene Mutter beleidigt? Für viele ist das eine der schlimmsten Beleidigungen – und oft der Auslöser für eskalierende Konflikte. Gemeinsam analysierten wir, wie sich eine Reaktion in Wolf-Sprache von einer in Giraffensprache unterscheidet.
- Wolf-Sprache: Die Tendenz ist klar: Eine Beleidigung führt zur nächsten, die Situation schaukelt sich hoch, bis es schlimmstenfalls sogar in Gewalt endet.
- Giraffensprache: Statt impulsiv zurückzuschlagen, geht es darum, den eigenen Standpunkt klarzumachen – ohne den Konflikt weiter anzuheizen.

Die drei Schritte der Giraffensprache
Wir sprachen darüber, dass Giraffensprache in drei Schritten funktioniert:
- Ich sage, was ich sehe oder höre
- Ich drücke aus, wie ich mich dabei fühle
- Ich formuliere eine Bitte oder einen Wunsch
Das bedeutet nicht, dass Beleidigungen akzeptiert oder verharmlost werden – es ist einfach ein anderer, bewussterer Umgang mit der Situation.
Eine wichtige Erkenntnis
Besonders beeindruckend war, dass den Jugendlichen sofort bewusst wurde, dass die Wahrscheinlichkeit, eine konstruktive Reaktion zu bekommen, viel höher ist, wenn sie in Giraffensprache antworten.
Anstatt einen Streit weiter eskalieren zu lassen, bietet diese Art der Kommunikation die Chance, die Situation zu entschärfen und auf eine wertschätzende Weise zu reagieren.
Ein Tag voller wichtiger Gespräche – und ein schöner Beweis dafür, wie reflektiert junge Menschen sein können, wenn man ihnen den Raum dafür gibt.